Ich bin davon überzeugt, dass man Menschen von außen, also extrinsisch, nicht motivieren kann. Zumindest nicht langfristig und nachhaltig. Der Antrieb, etwas zu tun, kann nur intrinsisch motiviert sein. Jeder extrinsische Impuls ist nur ein temporärer! Entweder, der Impuls ist singulär oder aber er ist ein dauerhafter, an dessen Reiz man sich mit der Zeit gewöhnt. In beiden Fällen ist das Ergebnis dasselbe: Die extern stimulierte Motivation versiegt.

Nehmen wir das Thema Geld als ganz konkretes Beispiel. Die Gehaltserhöhung ist eine einfache und gleichermaßen beliebte Art, Mitarbeitenden Wertschätzung entgegenzubringen. Kein Mensch wird sich beschweren, wenn es am Ende des Monats mehr Geld auf dem eigenen Konto gibt. Vielleicht entsteht daraus sogar ein Funke, für den Arbeitgeber mehr Einsatz zu zeigen oder größere Opfer zu bringen. Das ist der Impuls, auf den bei Incentivierungen aller Art gezielt wird.

Es wird einige Monate dauern, und der Mensch mit Gehaltserhöhung hat sich an den Gehaltszuwachs gewöhnt. Die Motivation wird auf das vorherige Niveau abfallen oder sogar darunter. Das habe ich unzählige Male erlebt – in meinen eigenen Anstellungsverhältnissen, bei der Arbeit als Coach mit Führungskräften und selbst als Führungskraft.

Jede Quelle des Frustes für Mitarbeitende muss aus dem Weg geräumt werden. Es muss ein Raum entstehen, in dem der intrinsische Antrieb jedes einzelnen Mitarbeitenden aufblühen und Früchte tragen kann.

Aus meiner Sicht ergibt sich aus dieser immer wiederkehrenden Beobachtung eine klare Richtung, nach der ich meine Unternehmen explizit ausrichte: Du kannst Menschen langfristig mit externen Faktoren nur demotivieren, nicht aber motivieren.

Daraus definiert sich die Aufgabe des Leaders in einem Unternehmen eindeutig: Jede Quelle des Frustes für Mitarbeitende muss aus dem Weg geräumt werden. Es muss ein Raum entstehen, in dem der intrinsische Antrieb jedes einzelnen Mitarbeitenden aufblühen und Früchte tragen kann.

Bleibt die große Frage, woher kommt der intrinsische Antrieb? Ich habe zu dieser Frage aktuell verschiedene Gedanken. In den kommenden Wochen werde ich mehr dazu schreiben.


Stay Mindful,
Jakob

Signatur von Jakob Holderbaum